RFSZ Chemnitz
Neubau Roll- und Fun-Sportzentrum Chemnitz, in Zusammenarbeit mit Ringo Köhler
Erläuterungen
2008 wurde in Chemnitz eine BMX- und Skatehalle als Projekt der Jugendarbeit des AJZ e. V. eröffnet. Diese Halle stellt bis heute die einzige witterungsunabhängige Nutzungsmöglichkeit im weiten Umkreis dar. Die sozialpädagogischen Ansätze bieten Freiräume für jeden, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Handicap. Damit entwickelte sich eine bunte und weltoffene Szene in Chemnitz, die bestens vernetzt und hoch motiviert ist, die gesellschaftliche Werte lebt und sich im Sport eint. Aus der Szene treten regelmäßig Spitzensportler*innen hervor, wie zum Beispiel die beiden Weltranglisten Ersten im WCMX (Rollstuhl-Skating) oder eine BMX-Fahrerin im Olympia-Kader.
Die jetzige BMX- und Skatehalle wird dem Bedarf nicht mehr gerecht. Neben teils gravierenden baulichen Mängeln sind weder sanitäre Einrichtungen noch beheizte Aufenthaltsräume in der Halle zu finden. Um das erfolgreiche Betreiberkonzept – eine Kombination aus Sportstätte und sozialpädagogischer sowie jugendkultureller Arbeit – weiter verfolgen zu können, wird dringend nach einer Alternative zum jetzigen Standort gesucht. Für die Stadt Chemnitz ergeben sich daraus Möglichkeiten, den Wandel im Breiten- und Leistungssport aufzunehmen sowie eine positive soziokulturelle Entwicklung aktiv zu fördern. Verschiedene Roll- und Fun-Sportarten sind bereits im olympischen Leistungskanon aufgenommen und für die kommenden Jahre ist die Aufnahme weiterer Disziplinen geplant. Leistungsorientierte Trainingsstätten sind dagegen bundesweit dünn gesät – Handlungsbedarf ist gegeben.
Bei der Betrachtung des Konkordiaparks als potenziellen Standort können nicht nur aktuelle Missstände behoben werden, auch fallen verschiedene Synergieeffekte positiv ins Gewicht und der Flächenbedarf reduziert sich erheblich gegenüber einer standortunabhängigen Betrachtung. Weiträumige Außenanlagen mit einem bereits fest etablierten Skate-Park sind ebenso vorhanden wie eine gute Infrastruktur und die notwendige Akzeptanz der Nachbarschaft. Die bestehende Kletterhalle kann sich in das Konzept eines Freestyle-Sportparks einbinden. Sportanlagen in den gemeinsam nutzbaren Außenbereichen können das Angebot erweitern und die sportive Wahrnehmung im öffentlichen Stadtraum unterstreichen. Zusammen mit einer ebenfalls am Standort vorgesehenen Dreifeldhalle kann der Konkordiapark somit zu einem zentrumsnahen Freestyle-Sportpark mit bundesweitem Alleinstellungsmerkmal und grenzüberschreitender Ausstrahlung heranwachsen.
Daten
Auftraggeber: Stadt Chemnitz
Leistung: LPH 2 nach HOAI, in Zusammenarbeit mit Ringo Köhler
Jahr: 2020
Fläche: 4340 m² BGF
Art: Städtebauliche Variantenuntersuchung, Vorentwurf Nebau